Quarterlife Krise… ein neues Phänomen?

In letzter Zeit begegnet mir in Artikeln und sozialen Medien ein Begriff immer wieder: die Quarterlife Crisis oder Quarterlife Krise. Junge Menschen in den 20ern berichten von einem krisenhaften Erleben. Man hat vielleicht einen bis dahin geraden Lebenslauf. Das Studium gut abgeschlossen, vielleicht zielstrebig auf einen ersten Job hingearbeitet und fragt sich nun, ob einen das wirklich glücklich macht. Oder wenn man sehr engagiert war, verspürt man möglicherweise sogar erste Ermüdungserscheinungen und hinterfragt, ob es einem gut tut so weiter zu machen.

Ich begleite viele Menschen in dieser Altersgruppe und für mich sind die 20er schon lange eine sehr spannende Lebensphase. Es ist der Lebensabschnitt, wo man häufig beginnt aus dem Schatten des Elternhauses zu treten. Man reflektiert, ob die Werte, die man vorgelebt bekommen hat, wirklich die eigenen sind. Oder ob das, wovon man sich abgegrenzt hat, das eigene Leben in eine Richtung lenkt, die man eigentlich gar nicht möchte. Obwohl es kein neues Phänomen ist, beobachte ich doch, dass die Räume für Entfaltung und Entwicklung für viele junge Menschen enger geworden sind. Bereits im Studium hat man vermittelt bekommen, dass man zielsicher am beruflichen Fortkommen arbeiten muss. Dabei bleibt oft auf der Strecke, dass man sich die Zeit nimmt herauszufinden, was man eigentlich möchte. Aber Krisen beinhalten ja bekanntlich auch immer eine Chance. Die Chance einer Quarterlife Krise ist es meiner Erfahrung nach, den eigenen Weg zu erkennen und Gestalter:in des eigenen Lebens zu werden.

Wie kann ich eine Quarterlife Krise nutzen?

Wenn Sie aktuell den Eindruck haben, sich in einer Quarterlife Krise zu befinden, empfehle ich Ihnen diese Krise für Ihre Entwicklung zu nutzen. Sie ist wahrscheinlich ein Hinweis darauf, dass etwas Aufmerksamkeit braucht, das bisher noch zu kurz gekommen ist.

Das kann eine Auseinandersetzung mit Themen sein wie:

  • was macht mich wirklich glücklich?
  • wie kann ich mein Leben selbstbestimmt gestalten?
  • wo möchte ich Werte meiner Herkunftsfamilie übernehmen und wo will ich meine eigene Geschichte schreiben?
  • wie gehe ich mit gesellschaftlichen Erwartungen um und wie kann ich eigene Wege gehen?
  • wie kann ich wirklich mit mir in Kontakt sein?

Die Krise erkennen, sie als Chance annehmen, innehalten und nach innen schauen. Das sind die ersten Schritte.  Auf Entwicklungen, die man in den 20ern beginnt, kann man ein Leben lang aufbauen. Ich freue mich, Sie dabei begleiten zu dürfen.

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