Innere Antreiber – der Weg ins Burnout?
Das Modell der inneren Antreiber kommt ursprünglich aus der Transaktionsanalyse und wurde von Taibi Kahler entwickelt. Es wird häufig im Rahmen der Burnout Prävention und Therapie verwendet, um zu veranschaulichen, welche inneren Überzeugungen oder "Glaubenssätze" bei der Entstehung von Burnout eine Rolle spielen können. Diese inneren Glaubenssätze sind in der Regel stark verinnerlicht und sind vielen Menschen nicht oder nur teilweise bewusst.
Welche inneren Antreiber gibt es?
Das sind die fünf inneren Antreiber:
- Sei stark!
- Sei perfekt!
- Mach es allen recht!
- Streng Dich an!
- Mach schnell!
Welcher Antreiber sich besonders entwickelt, liegt meist in der Kindheit. Er ist dann unser „Primärantreiber“. Wir erlernen schon früh bestimmte Verhaltensweisen und verinnerlichen Glaubenssätze. Zum Beispiel entwickelt jemand, der in der Kindheit oft „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, „Gefühle zeigen ist eine Schwäche“ gehört hat, sehr wahrscheinlichen einen besonders aktiven „Sei stark!“-Antreiber.
Im Grunde genommen steht hinter jedem inneren Antreiber eine positive Eigenschaft. Fleiß, Perfektion, Harmoniebedürfnis, Mühe und Eile sind eigentlich Persönlichkeitseigenschaften, die im Job viele Vorteile mit sich bringen. Zu viel von einem dieser Antreiber verursacht aber Stress.
Welche Rolle spielen innere Antreiber bei Burnout?
Innere Antreiber können besonders in Stresssituationen dazu führen, dass wir uns selbst unter Druck setzen und dabei nicht mehr auf die eigenen Bedürfnisse acht geben. Sie können stark stressverstärkend sein, wenn sie uns dazu bringen, uns selbst unter hohe Leistungserwartungen zu setzen und uns unerreichbare Ziele zu setzen. Innere Antreiber gehen oft mit Selbstkritik und Selbstzweifeln einher- was uns Unzulänglich fühlen lässt und wiederum den Stress verstärken kann. Wir können so in eine Stressspirale geraten, die sich immer weiter dreht. Innere Antreiber erzeugen Stress und Stress aktiviert wiederum die inneren Antreiber!
Wie kann ich lernen mit meinen inneren Antreibern besser umzugehen?
- Bewusstsein: sich über die inneren Antreiber besser im Klaren zu sein, ist ein erster Schritt. Machen Sie sich bewusst, was sie in stressigen Momenten wirklich antreibt. Was waren die Ideale, mit denen sie aufgewachsen sind? Auch wenn wir denken, dass wir eigene Entscheidungen treffen, können Erwartungen die in der Familie an uns gestellt wurden noch weiter wirken.
- Feedback: suchen Sie Feedback- sind Ihre Erwartungen und Selbstzweifel wirklich begründet? Feedback kann eigene, überhöhte Ansprüche relativieren.
- Stressspirale unterbrechen: finden Sie Möglichkeiten die Stressspirale zu unterbrechen etwa durch Entspannungsübungen
- Selbstfürsorge: in stressigen Zeiten, wenn die Stressspirale sich zu drehen beginnt ist ausreichend Selbstfürsorge wichtig. Auch wenn es Ihnen gerade schwerfällt- achten Sie auf Ihre Bedürfnisse!
- Zeit nehmen: nehmen Sie sich für den Lernprozess mit ihren inneren Antreibern ausreichend Zeit- was sich über lange Zeit entwickelt hat, verschwindet nicht über Nacht. Auch hier kein übertriebener Leistungsanspruch!
- Professionelle Begleitung: regelmäßiges Reflektieren in einem professionell geführten Gespräch unterstützt Ihren Veränderungsprozess!
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